Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

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Punktlandung
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Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von Punktlandung » 19.01.2012, 08:14

Hallo zusammen,

ein Risiko ohne gleichen sind m.E. gefasste Beschlüsse von Eigentümergemeinschaften.
Gerne erläutere ich diese Aussage näher:

Derjenige der sich gegen gefasste Beschlüsse wehrt, trägt zum einen das Risiko vor Gericht zu verlieren und damit auch an den Kosten des Rechtstreits hängen zu bleiben. Eine Gemeinschaft die viele dümmliche Beschlüsse, mitunter sogar Zitterbeschlüsse auf Verdacht fasst, ist somit für den Eigentümer ein finanzielles Risiko ohne gleichen. Eine Mehrheit teilt sich diese Streitkosten anteilig, hat also ein viel kleineres Risiko zu tragen!

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann hierzu berichten?

Ich meine der Gesetzgeber hat hier keine gute Lösung erbracht, gelten doch seit einiger Zeit die Regeln der ZPO (Zivilprozessordnung).

Grüße Klausi



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Klaus
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Re: Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von Klaus » 19.01.2012, 08:54

Wenn die Gemeinschaft dümmliche Beschlüsse, mitunter sogar Zitterbeschlüsse auf Verdacht fasst wird man in einem Verfahren gegen Sie doch sieben und hat keine Kosten. Anders wenn der einzelne Eigentümer dümmliche Ideen hat und meint die anderen müssen springen wenn er ruft dann zahlt er eben drauf.

Wie sollte man das denn sonst regeln, so lange diskutieren bis alle einverstanden sind :-) Das wird auch nichts.
gelten doch seit einiger Zeit die Regeln der ZPO (Zivilprozessordnung).
Die gelten eigentlich schon immer :-)

Üblicherweise reichen zwei drei Klagen bis der Verwalter hinschmeißt und man auch keinen neuen bekommt. Dann wird es schon mal ruhiger in der WEG.

Das Problem in einer WEG ist das sich keiner für nix interessiert - bis das Protokoll der Versammlung kommt - dann fällt einem auf das man nie gefragt wurde und es gemein ist zu bezahlen nur weil man wieder mal nicht bei der Versammlung war.
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Punktlandung
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Re: Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von Punktlandung » 19.01.2012, 09:38

Hallo Klaus,

Gerichtsentscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar und oft auch nicht gerecht. Merke, wer sich vor Gericht begibt, begibt sich wie auf See, in Gottes Hand.
Der allgemeine Trend der Rechtsprechung ist vermittelnd ausgleichend. Hier ist oft niemandem gedient, da es keine Rechtsprechung ansich, sondern eher eine sozialpolitische Entscheidung ist.

Der aktuelle Trend geht außerdem hin zur Modernisierung, Stichwort "Dämmung". Leider wird die Kosten-Nutzen-Analyse dabei zuwenig oder gar nicht beachtet, da wie gesagt, die Gerichte gerne dem aktuellen Trend folgen und der ist nun mal Energie einsparen, sei es auch noch so unrentabel.

Dadurch das man vor Gericht siegt besagt nicht, dass keine neuen dümmlichen oder besser rechtswidrigen Beschlüsse gefasst werden. Oft ist der Gruppenzwang entscheidend...

Grüße Klausi

Klaus
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Re: Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von Klaus » 19.01.2012, 09:48

Gerichtsentscheidungen sind nicht immer nachvollziehbar und oft auch nicht gerecht.
Das liegt daran das man es vorher nicht erklärt bekommt, wie ein Gericht funktioniert:
Der Richter entscheidet über "Anträge" nach "Beweisen", er ermittelt nicht ! Und vorher versucht
er "irgendeine" Vergleich, damit er sich die Arbeit spart.

Dämmung ist nicht unrentabel, wenn Sie anständig ausgeführt wird und lange genug hält. :-)
Genau wie Solarzellen auf dem Dach - die müssen nur 30 Jahre durchhalten bis die Gewinnzone erreicht wird.

Was jedoch schnell erreicht wird ist die "Wertsteigerung" durch den Psychologischen Effekt für "Gutmenschen" :-)

Klaus
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Re: Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von Punktlandung » 16.02.2012, 14:46

Hallo Klaus,

Deine Aussage "Dämmung ist nicht unrentabel, wenn Sie anständig ausgeführt wird und lange genug hält" kann so nicht veralgemeinert werden. Eine Verbesserung der Dämmung ist nur dann rentabel, wenn sie einer zuvorig geprüften KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE standhält. Der Gesetzgeber schreibt hierzu bekanntermaßen eine 10 jährige Amortisationszeit vor. Wer also mal meint, dämmen wir einfach mal los, und sei es noch so gut gemacht, vergisst oft, dass sich die ganze Angelegenheit auch finaziell finanzieren muss !!!!!

Ein kleines Beispiel:

Um monatlich nur z.B. 25.- € an Heizkosten einzusparen, darf einen Finanzeinsatz von 3000.- € (Rentabilität 10 Jahre lt. Gesetzgeber) für den Aufwand der Dämmung nicht übersteigen. Wie soll das also in den meisten Fällen funktionieren?

Grüße vom Klausi

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Re: Beschlussfassung ein Risiko ohne gleichen!

Beitrag von jp10686 » 17.02.2012, 23:22

Eine WEG ist eine WE-GENOSSENSCHAFT. Eine Genossenschaft ist per Definition eine Zweckgemeinschaft von vielen gleichberechtigten Mitgliedern. Da können folglich alle dreinreden, die Dummen und die, welche alle anderen für dumm halten.
Das Gesetz kümmert sich nur darum, dass nicht unzulässige Beschlüsse gefasst werden - z.B. kann eine Mehrheit nicht beschliessen, der Minderheit das Stimmrecht zu entziehen, oder einem lästigen Mitbewohner die Wohnungstüre zuzumauern. Ansonsten hat jeder, auch eine Genossenschaft, das Recht, sich selber in den Fuss zu schiessen.
Wie soll man das auch anders lösen als durch Mehrheitsbeschluss, denn seltsamerweise gibt es keine dummen Menschen, aber viele, die viele dumme Menschen kennen.
Das Problem besteht nicht nur in einer WEG. Eine Mehrheit von dummen Wählern, die alles glauben, was irgendwelche Scharlatane versprechen, kann eine ganze Volkswirtschaft ruinieren.
Die einzige Art, sich diese Art von Ärger zu ersparen, ist, sich nicht in eine WEG einzukaufen.

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