Zu meinem Nachbar:
- kleinkriminell mit mehreren kurzen Gefängnisaufenthalten
- unsteter Lebenswandel mit Drogenkonsum und Psychosen
- wohnt offiziell alleine, manchmal ist aber ein 2. Name auf dem Klingelschild
- langjährig arbeitsunfähig, kaum in der Lage meinen Alltag aufrecht zu erhalten
- dünn gesätes soziales Umfeld, weil zu anstrengend
- 99% der Zeit alleine zu Hause in meiner Wohnung
Kleine Ärgernisse als Normalzustand
In etwa zur gleichen Zeit, als ich das Päckchen für ihn angenommen habe, hatte ich mir von ihm einen Imbussschlüssel ausgeliehen. Habe diesen nach Verwendung auf den Fenstersims zwischen unseren Wohnungstüren gelegt und dabei explizit darauf geachtet, dass alles vollständig ist. Leider kein Foto gemacht, da mit der Nachbar später mit (gespielter?) Entrüstung vorwarf, den kleinsten Schlüssel daraus verloren zu haben. Er verlangte 20 Euro von mir, um sich ein neues Set kaufen zu können. Hatte zwar die Vermutung, dass er es selbst gewesen sein könnte, ob absichtlich oder im Rausch, aber ich weiß um das Ärgernis und habe ihm umgehend für 2 Euro den fehlenden Schlüssel ersetzt.
Er meint selbst, den falschen Freunden vertraut zu haben
Des weiteren zahlt mir der Nachbar (meistens) 15 Euro im Monat für die Mitbenutzung des WLANs. Vor einigen Tagen meldete er sich bei mir und bat mich eindringlich darum, mein WLAN Passwort zu ändern. Er habe es jemandem gebeten, dem er dachte vertrauen zu können, allerdings habe die Person sein Vertrauen missbraucht und die Person sei auch ein Hacker und daher wäre es gefährlich, falls er über meinen Anschluss kriminelle Sachen macht. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit kriminelle Sachen über meinen Anschluss getrieben wurden, habe aber einige Male ein paar Personen bei ihm gesehen, die vergleichbar zwielichtig und abgeranzt wirkten, wie er selbst.
Profil eines Sozialschädlings
In den letzten knapp 2 Jahren sind noch einige andere Dinge vorgefallen, von denen mich eines recht reuer kam, was ich aber geschluckt habe, weil ich nicht 100% beweisen konnte, dass er es war. Sämtliche nachbarschaftlichen Kontakte und das gegenseitige (naja, meist einseitige) Aushelfen begann von seiner Seite stets mit übertriebener Freundlichkeit und später wollte er nichts mehr davon wissen, oder er reagierte pampig, wenn ich es ansprach. Etwa das wechselseitige Fegen unseren Flurs im Wochenrhythmus. Die ersten paar Male hat es anstandslos funktioniert, mittlerweile ist es aber so, dass entweder ich es mache, oder aber alles versifft. Ab und an streckt er noch kurz das Gesicht aus der Wohnungstür, wenn ich gerade wieder putze und zu laut dabei bin.
Wie zieht man sich bei so etwas aus der Affäre?
Die große Frage ist nun, wie ich in der Sache mit dem Päckchen reagieren soll. Der Paketdienst kann beweisen, dass ich es angenommen habe. Ich kann aber nicht beweisen, dass es ihn erreicht haben muss. Ich weiß auch nicht, was darin war, bzw wie viel es wert war, oder ob es um eine Summe geht, für die er mich anzeigen würde. Was mache ich, wenn er mich bedroht oder gar austickt? Sein Nervenkostüm ist wegen des Drogenkonsums mitunter sehr dünn gestrickt, und er war wegen Paranoia schon in stationärer Behandlung...
Einerseits will ich ihm nicht nachgeben, weil er oft genug bewiesen hat, ein rücksichtsloser Sozialschädling zu sein (dem Eindruck nach redet er mich auch bei 2 Nachbarn schlecht, die wie er einen Hund haben). Andererseits habe ich aber auch keine Lust (und v.a. keine Kraft), um mich gegen ihn zu wehren. Ich bin tatsächlich weitgehend wehrlos und zB kaum in der Lage, diesen Text zu schreiben.
Was ich definitiv machen werde ist jeglichen Kontakt zu ihm zu verweigern und werde ihm auch das WLAN nicht mehr zur Verfügung stellen. Nur, der Schaden mit dem Päckchen ist bereits eingetreten und wird sich wohl nicht ohne Friktionen aus der Welt schaffen lassen.
Würde mich über ein paar Tipps freuen.
Danke & Grüße!