herrschend oder dienend was ist besser?

Belastungen auf dem Grundstück. Wegerechte, Leitungsrechte, Gehrecht und Baulasten.

Moderator: Klaus

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schago
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herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 17.02.2011, 21:08

Hallo an das Forum, ich bin neu hier hab schon das ein oder andere gelesen und hab eine sehr brisante frage bzw. bitte um Ratschlag an euch.

also folgende Situation.

Person 1 und Person 2 wollen ein Grundstück kaufen. sie sind dran interessiert sich ein großes Grundstück zu teilen. Also in Bauplatz A und Bauplatz B. Bauplatz A soll das vordere an der strasse sein. Bauplatz B das hintere, hinter dem Bauplatz A.

hoffe man kann sich das vorstellen. also der hintere kann nur zwangsläufig über A bzw. von einer seite, vorne nach hinten fahren.

Die Personen haben sich geeinigt wer A und B will.

nun kommt demnächst da vermessungsamt.

die Frage ist wie sollte vermessen werden.

entweder eine linie komplett quer durch, dann ist A(vorne) herrscher und B (hinten) diener oder?

Oder man macht die Grundstücksabsteckung so dass ein 3 meter Streifen ganz rechts noch zu Bauplatz B gehört also ein Pfeifengrundstück oder?

Der vordere muss zwar nicht, aber will auch über den 3 meter weg seitlich in sein Grundstück fahren.

Was ist besser für A. Grundstücksgrenze ganz durchziehen und diener sein. oder den streifen zu B dazu geben und herrscher sein.?

ich füge gleich mal ein Bild von den 2 varianten ein.



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Das ist kein Hund

Das wilde Umherlaufen von Hunden als Reaktion auf das Zusammentreffen mit anderen Hunden stellt eine typische Verhaltensweise dar, so dass der Hundehalter haftet, wenn infolge des so entstandenen „Hundegetümmels“ einem anderen Hundehalter ein Schaden entsteht. Das hat das OLG Kob.....

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schago
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 17.02.2011, 21:19

Folie1.JPG

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 17.02.2011, 21:19

Folie2.JPG

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 17.02.2011, 21:21

was würdet ihr anstelle von Person 1, also interessent an A machen, wie würdet ihr die vermessung machen. welche vor und nachteile gibt es bei den verschiedenen varianten

vielen Dank im Voraus für eure mithilfe

Klaus
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von Klaus » 17.02.2011, 22:50

Die Variante zwei ist eindeutig besser. Und a benutzt den Streifen gar nicht, dafür wir sein Grundstück eben etwas tiefer (rechnen).

Noch besser und auch viel billiger wären ein Reihenhaus in die Mitte zu setzen. Dann bekommt jeder auf seiner Seite eine Einfahrt und hinten ein Carport.
Wenn ihr das Grundstück erst nach der Bebauung teilt spart ihr die Grenzabstände. Dazu spart man eine Menge an Baukosten durch den gemeinsamen Bau. Wichtig ist dabei nur eine gute Schallisolierung zueinander.

Last euch mal beraten. Auch beim Bau immer einen Baugutachter mit schauen lassen und einen Finanzprofi wegen der Kohle. TRAUT KEINEM

Klaus
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schago
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 17.02.2011, 22:55

Hallo Klaus, danke für deine antwort.

Also Reihenhaus oder ähnliches wollen beide personen nicht. wollen was eigenständiges, und der von Bauplatz A will eh noch nicht in nächster Zeit bauen. Aber A will den weg auch benutzen weil die garage eher im Norden also zur grenze zu B machen weil Garten dann im Süden größer wäre. also wäre Variante 2 für A besser? aus welchen gründen?

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von andy » 18.02.2011, 07:24

Ich bin da völlig anderer Meinung als Klaus bzgl. der Variante, ich würde Variante 3 wählen (das Wegegrundstück gehört beiden zu gleichen Teilen als "Gemeinschaft").

Aber egal ...
entweder eine linie komplett quer durch, dann ist A(vorne) herrscher und B (hinten) diener oder?
... Personen, die sich im "Standard" schon als "Herrscher" und "Diener" sehen, und keine der Sache gerechten Begrifflichkeiten zu verwenden wissen, sollten es eh sein lassen und sich soweit unbelastete Grundstücke suchen ... :cry:

(mal abgesehen davon, dass es in dieser Variante genau umgekehrt wäre).

Man lese dieses Forum durch, und mache sich ein Bild, was einen erwarten könnte, mitunter direkt beim ersten folgenden Eigentümerwechsel.
Dann behandelt der "Herrscher" den anderen mitunter tatsächlich als "Diener" - oder das Personal rebelliert gegen die Obrigkeit ... :-)
Wegerechte funktionieren meist gut - bis ein Eigentümer wechselt ...

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 18.02.2011, 08:23

stimmt, variante 3 wäre auch möglich. kannst du mir aber bitte sagen warum du variante 3 machen würdest? welche vor bzw. nachteile hätte es?

genau aus diesem Grund bin ich ja hier bei euch um die beste Variante auszuwählen um späteren Streit zu verhindern.

könnt ihr mir bitte die vor oder nachteile erläutern der varianten?

Vermessungsamt kommt schon am Montag

Danke

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von Klaus » 18.02.2011, 09:15

Gibt doch 10-20 dazu und du bist Rentner, liegst in deinem Garten. Dein Nachbar ist mittlerweile weg und ein Rudel Neonazis aus .... sind bei dir eingezogen.
Die haben 15 Motorräder und rasen Tag und Nacht die Einfahrt hoch. An deinem Schlafzimmer vorbei und gaffen hinten in deinen Garten. Einzige Ruhe ist wenn deren Autos die EInfahrt und den Weg zuparken weil Sie gerade Ölwechsel machen.

Oder

Vorne wohnt der letzte überlebende Blockwart. Der 5 Reinigungsdienste beauftragt hat die chemischen Reinigung des Weges zu organisieren. Bei Einfahrt nach 21,59 verlangt er denen Ausweis und fragt dich ob man nicht früher einfachen kann. Jeden Besucher verweist er des Weges weil ja nicht berechtigt. Deine Post fängt er ab um wieder mal über den heiligen Weg mit dir zu reden.

Oder andersherum.

Und jetzt überlege wie man mit solchen Leute über den Unterhalt und Pflege des Weges verhandeln muss. Da kann man die Verträge in der Pfeife rauchen.
Da kann man gleich ne Eigentumswohnung nehmen. Bedenke das die Eigentümer wechseln und Neue andere Auffassungen von Wegerechten haben (Forum lesen).

Klaus
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von andy » 18.02.2011, 10:53

kannst du mir aber bitte sagen warum du variante 3 machen würdest?
Wenn jemanden etwas gehört, wertschätzt er es i.d.R., und geht damit ganz anders um, als wenn er es nur (mit-) benutzen darf - er schädigte sich ja sonst nur selbst. In der Gemeinschaft hört auch das "geht mich nichts an", "interessiert mich nicht","habe ich nichts mit zu tun" auf, denn so einfach kann man sich - gesetzlich viel aufwendiger geregelt als eine Grunddienstbarkeit - nicht mehr aus der Affäre ziehen.

Wenn ich Klaus' letzte Ausführungen lese, bleibt Variante 4 allerdings ungeschlagen - sich ein eigenes, unabhängiges Grundstück suchen, und alles andere vergessen.
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von andy » 18.02.2011, 13:15

Vielleicht noch einmal diese Betrachtung:

Variante 1 ist gut für A, da er als Eigentümer des Weges gegenüber B die stärkere Position hat.
So darf B z.B. keine Hauptverkehrsstrasse für seine Besucher daraus machen, A kann Tore installieren, und den B an den Instandhaltungen und Winterdienst verdingen. B darf in dieser Konstellation kaum etwas, ausser den Weg benutzen, und schon gar nichts von A fordern. A darf einzig nicht die Benutzung des Weges verhindern.

Variante 2 ist gut für B. B darf jetzt alles, was er bei Variante A nicht durfte (also auch ganz viele seiner Besucher den Weg benutzen lassen, und den A am Haus vorbei zulärmen und -stinken mit Abgasen). Hat der A dann auch noch ein Wegerecht, so darf sich der A zum Dank auch an den Instandhaltungen, dem Winterdienst etc. beteiligen. Zu wollen hat A hier auch nichts.

Bei der Variante 3 (die Gemeinschaft zu gleichen Teilen) hat jeder gleiche Rechte und Pflichten.
Wie die aussehen kann immer wieder neu beraten und beschlossen werden.
Bei zwei Parteien, d.h. 50:50 Stimmenanteil kann aber auch mal kontroverse Meinungen geben. Dann darf und kann sich erst einmal nichts ändern gegenüber vorher - auch ein Vorteil. So kann der eine dem anderen ohne dessen Zustimmung kein Tor vor die Nase setzen, der andere kann sich aber auch nicht z.B. vor dem vereinbarten Winterdienst drücken. Bei Variante 1 und 2 gibt es immer einen (vermeintlich) "stärkeren", hier nicht.
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von Klaus » 18.02.2011, 13:25

Jeder der Möglichkeiten ist völlig in Ordnung und kann ohne Probleme Jahrelang funktionieren.
Man muss sich aber klar sein das sich kein Mensch mit Wegerechten auskennt und die Vorstellungen
bei den oberflächlichen Gesetzen weit auseinander laufen.

Der eine versteht "Herrschender" wie ein König, der andere die schonende Nutzung als "einmal am Tag und leise Nutzung".

Und das man Kosten auf brummen, oder mit Toren Disziplin erzeugen könnte bringt gar nichts - wenn es erst Ärger gibt.

Möglichst kein gemeinsam genutztes Grundstück.

Klaus
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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von schago » 18.02.2011, 17:32

also es muss dieses Grundstück sein, da die vielen Vorteile gegenüber dem Nachteil mit dem Weg eindeutig überwiegen.

Variante 1 ist bereits aus dem Rennen da die Personen heute miteinander gesprochen haben.

Es geht also nur drum was besser ist. Variante 2 (Der Weg gehört B) oder Variante 3 (der Weg gehört beiden.)

Für A hätte die variante 2 den Vorteil dass er das wegerecht nicht in anspruch nehmen muss wenn er nicht will aber kann wenn er will, und auch dann erst die entschädigung zahlen müsste sobald er es in Anspruch nimmt, da es noch nicht 100% sicher ist das A auf seinem Platz mal selbst bauen wird.

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Re: herrschend oder dienend was ist besser?

Beitrag von jp10686 » 22.02.2011, 18:36

Meine Meinung ...
Grundstück und Zufahrt so aufteilen, dass jeder den anderen in Ruhe lässt. Weg ist Weg, Grundstück ist Grundstück, Haus ist Haus und jeder kann sich, wenn er will, einmauern, ohne den anderen fragen zu müssen. Wenn man sich mag, kann man sich ja besuchen.
Erhöht auch den Wert von Grundstück A, wenn der nicht bauen, sondern vielleicht mal verkaufen will.

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